Verhütungsmittel für den Mann und die Frau - Alternativen zur Pille

Verhütungsmittel für den Mann und die Frau - Alternativen zur Pille

Verhütungsmittel für den Mann und die Frau - Alternativen zur Pille
22. Februar 2023

Verhütung ist ein wichtiges Thema, das für Männer und Frauen gleichermaßen relevant ist. Während die Antibabypille oft als das bekannteste und am häufigsten verwendete Verhütungsmittel gilt, gibt es viele andere Möglichkeiten, um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. In diesem Blogbeitrag möchten wir eine umfassende Übersicht über verschiedene Verhütungsmittel für Männer und Frauen geben, abseits der klassischen Pille. Außerdem werden wir uns mit der Sicherheit und Wirksamkeit dieser Methoden befassen.

Übersicht der gängigsten Verhütungsmittel 2023

  1. Kondome

Kondome sind das bekannteste und am weitesten verbreitete Verhütungsmittel für Männer. Sie bestehen aus dünnem Latex, Polyurethan oder Polyisopren und werden über den erigierten Penis gerollt. Kondome bieten den Vorteil, dass sie nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften schützen, sondern auch vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Die Sicherheit von Kondomen liegt bei korrekter Anwendung bei etwa 98 %.

  1. Diaphragma

Das Diaphragma ist ein Verhütungsmittel für Frauen, das in die Vagina eingeführt wird und den Gebärmutterhals abdeckt, um das Eindringen von Spermien zu verhindern. Es besteht aus Silikon und muss vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingesetzt und mindestens sechs Stunden danach belassen werden. Die Sicherheit des Diaphragmas liegt bei korrekter Anwendung bei etwa 88 %.

  1. Hormonspirale

Die Hormonspirale ist ein T-förmiges Intrauterinpessar (IUP), das in die Gebärmutter eingesetzt wird und langsam Hormone abgibt, die den Eisprung hemmen. Sie bieten einen Langzeitschutz von bis zu fünf Jahren. Die Sicherheit der Hormonspirale liegt bei korrekter Anwendung bei etwa 99,8 %.

  1. Kupferspirale

Die Kupferspirale ist ein weiteres Intrauterinpessar, das ohne Hormone auskommt. Sie besteht aus einem T-förmigen Plastikgerät, das mit Kupferdraht umwickelt ist. Kupfer wirkt spermienabtötend und verhindert so eine Befruchtung. Die Kupferspirale kann für bis zu zehn Jahre in der Gebärmutter verbleiben. Die Sicherheit liegt bei korrekter Anwendung bei etwa 99,2 %.

  1. Verhütungsring

Der Verhütungsring ist ein flexibler Kunststoffring, der in die Vagina eingeführt wird und kontinuierlich Hormone abgibt. Er wird für drei Wochen getragen und dann für eine Woche entfernt, um eine Monatsblutung auszulösen. Die Sicherheit des Verhütungsrings liegt bei korrekter Anwendung bei etwa 99 %.

  1. Verhütungspflaster

Das Verhütungspflaster ist ein transdermales Pflaster, das Hormone über die Haut abgibt. Es wird einmal wöchentlich gewechselt und nach drei Wochen für eine Woche entfernt, um eine Monatsblutung auszulösen. Die Sicherheit des Verhütungspflasters liegt bei korrekter Anwendung bei etwa 99 %.

  1. Verhütungsstäbchen

Das Verhütungsstäbchen ist ein kleines, flexibles Kunststoffstäbchen, das unter die Haut des Oberarms implantiert wird. Es gibt kontinuierlich Hormone ab und verhindert so den Eisprung. Das Stäbchen bietet einen Langzeitschutz von bis zu drei Jahren. Die Sicherheit des Verhütungsstäbchens liegt bei korrekter Anwendung bei etwa 99,95 %.

  1. Sterilisation

Die Sterilisation ist eine dauerhafte Verhütungsmethode, die sowohl für Männer (Vasektomie) als auch für Frauen (Tubenligatur) angewendet werden kann. Bei der Vasektomie werden die Samenleiter durchtrennt, sodass keine Spermien mehr in das Ejakulat gelangen. Bei der Tubenligatur werden die Eileiter durchtrennt oder verschlossen, um den Transport der Eizellen zu verhindern. Die Sicherheit beider Methoden liegt bei korrekter Durchführung bei etwa 99,9 %.

  1. Natürliche Familienplanung

Natürliche Familienplanung umfasst verschiedene Methoden, um fruchtbare und unfruchtbare Tage im Menstruationszyklus der Frau zu ermitteln. Dazu gehört beispielsweise die Messung der Basaltemperatur, die Beobachtung des Zervixschleims oder die Nutzung von Zyklus-Apps. Die Sicherheit dieser Methoden variiert stark und ist abhängig von der korrekten Anwendung und dem individuellen Zyklus der Frau. Bei optimaler Anwendung liegt die Sicherheit bei etwa 95 %, bei typischer Anwendung jedoch nur bei etwa 76 %.

  1. Barrieremethoden

Zu den Barrieremethoden zählen unter anderem das Lea Contraceptivum, der Femidom und der Caya Diaphragma. Diese Verhütungsmittel werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt und verhindern das Eindringen von Spermien. Die Sicherheit dieser Methoden liegt bei korrekter Anwendung bei etwa 80-95 %.

Verhütung mit Kondom

Verhütungsmittel für Mann und Frau: Der Pearl-Index und seine Bedeutung

Verhütungsmittel für die Frau: Es gibt eine Vielzahl von Verhütungsmethoden für Frauen, die in zwei Hauptkategorien unterteilt werden können: hormonelle und nicht-hormonelle Verhütungsmittel. Zu den hormonellen Verhütungsmethoden zählen unter anderem die Pille, das Hormonpflaster, der Vaginalring und die Dreimonatsspritze. Diese Methoden wirken, indem sie den natürlichen Hormonhaushalt der Frau beeinflussen und so eine Schwangerschaft verhindern.

Nicht-hormonelle Verhütungsmittel umfassen beispielsweise Kondome, Kupferspiralen, Diaphragmen und natürliche Verhütungsmethoden wie die symptothermale Methode oder die Kalendermethode. Im Gegensatz zu hormonellen Verhütungsmitteln greifen diese Methoden nicht in den Hormonhaushalt der Frau ein, sondern verhindern auf mechanische oder verhaltensbezogene Weise eine Schwangerschaft.

Verhütungsmittel für den Mann: Auch für Männer gibt es verschiedene Verhütungsoptionen, wobei das bekannteste und am häufigsten verwendete Verhütungsmittel das Kondom ist. Es bietet nicht nur Schutz vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Eine weitere Option, die jedoch eine dauerhafte Sterilisation zur Folge hat, ist die Vasektomie. Bei dieser Methode werden die Samenleiter chirurgisch durchtrennt oder verschlossen, sodass keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit gelangen.

Der Pearl-Index – Was ist das?

Nun kommen wir zum Pearl-Index, einem Maßstab zur Bestimmung der Sicherheit von Verhütungsmethoden. Er gibt an, wie viele von 100 Frauen, die ein bestimmtes Verhütungsmittel über einen Zeitraum von einem Jahr anwenden, schwanger werden. Je niedriger der Pearl-Index, desto sicherer ist die jeweilige Verhütungsmethode. Dabei ist zu beachten, dass der Pearl-Index sowohl für den "typischen Gebrauch" (also unter realen Bedingungen, bei denen Anwendungsfehler passieren können) als auch für den "perfekten Gebrauch" (wenn das Verhütungsmittel immer korrekt angewendet wird) berechnet werden kann.

Vergleich verschiedener Verhütungsmethoden anhand des Pearl-Indexes Um die Sicherheit unterschiedlicher Verhütungsmethoden besser einordnen zu können, werfen wir einen Blick auf den Pearl-Index einiger gängiger Verhütungsmittel:

  • Kondome (Mann): Pearl-Index typischer Gebrauch: 12, perfekter Gebrauch: 2
  • Antibabypille: Pearl-Index typischer Gebrauch: 9, perfekter Gebrauch: 0,3
  • Hormonpflaster: Pearl-Index typischer Gebrauch: 9, perfekter Gebrauch: 0,3
  • Vaginalring: Pearl-Index typischer Gebrauch: 9, perfekter Gebrauch: 0,3
  • Kupferspirale: Pearl-Index typischer Gebrauch: 0,8, perfekter Gebrauch: 0,6
  • Vasektomie: Pearl-Index typischer Gebrauch: 0,15, perfekter Gebrauch: 0,1

Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Sicherheit der jeweiligen Verhütungsmethode stark von der korrekten Anwendung abhängt. Ein Kondom beispielsweise ist bei perfekter Anwendung sehr sicher, doch im Alltag sind Anwendungsfehler häufig, was den Pearl-Index im typischen Gebrauch erhöht. Auch bei der Antibabypille kann es zu Anwendungsfehlern kommen, etwa durch das Vergessen einer Einnahme oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Alternative Verhütungsmittel: Welche gibt es und wie sicher sind diese?

Alternative Verhütung

In der heutigen Zeit gibt es eine Vielzahl von Verhütungsmethoden, die uns zur Verfügung stehen. Von der klassischen Antibabypille über Kondome bis hin zu intrauterinen Verhütungsmitteln wie der Spirale – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Doch abseits der bekannten Methoden gibt es auch alternative Verhütungsmittel, die es wert sind, genauer betrachtet zu werden.

Die natürliche Familienplanung (NFP) umfasst verschiedene Methoden, bei denen der weibliche Zyklus genau beobachtet und analysiert wird, um fruchtbare Tage zu ermitteln und ungeschützten Geschlechtsverkehr an diesen Tagen zu vermeiden. Dazu zählen:

1: Die natürliche Familienplanung

1.1 Basaltemperatur-Methode: Bei der Basaltemperatur-Methode wird die Körpertemperatur der Frau direkt nach dem Aufwachen gemessen, bevor sie überhaupt aufsteht. Es ist wichtig, dass die Messung jeden Tag zur gleichen Zeit und unter den gleichen Bedingungen erfolgt. Ein leichter Temperaturanstieg von etwa 0,2 bis 0,5 Grad Celsius deutet darauf hin, dass der Eisprung stattgefunden hat. Die Frau ist dann für die nächsten 24 Stunden fruchtbar. Der Pearl-Index dieser Methode liegt bei etwa 3, was bedeutet, dass von 100 Frauen, die diese Methode anwenden, drei innerhalb eines Jahres schwanger werden.

1.2 Zervixschleim-Methode: Hierbei wird die Konsistenz des Zervixschleims beobachtet, um den Zeitpunkt des Eisprungs zu ermitteln. An fruchtbaren Tagen hat der Zervixschleim eine spinnbare, klare und elastische Konsistenz. Der Pearl-Index dieser Methode liegt bei 3 bis 4.

1.3 Symptothermale Methode: Die symptothermale Methode kombiniert die Basaltemperatur- und die Zervixschleim-Methode. Der Pearl-Index liegt bei 0,4 bis 2,0, je nachdem, wie konsequent die Methode angewendet wird.

2: Barrieremethoden

2.1 Diaphragma: Das Diaphragma ist eine weiche, flexible Kappe aus Silikon oder Latex, die vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und über den Muttermund gelegt wird. Es verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen. Der Pearl-Index liegt bei 6 bis 12, je nachdem, ob es korrekt angewendet wird.

2.2 Portiokappe: Die Portiokappe funktioniert ähnlich wie das Diaphragma, ist jedoch kleiner und fester. Sie muss individuell angepasst werden. Der Pearl-Index liegt bei 4 bis 9.

2.3 Lea Contraceptivum: Das Lea Contraceptivum ist eine weiche, wiederverwendbare Silikonkappe, die ähnlich wie das Diaphragma verwendet wird. Es wird jedoch nicht individuell angepasst, sondern ist in einer Einheitsgröße erhältlich. Der Pearl-Index liegt bei etwa 6, wenn es korrekt angewendet wird.

3: Hormonfreie Verhütungsmittel

3.1 Kupferspirale: Die Kupferspirale ist ein T-förmiges Intrauterinpessar (IUP), das in die Gebärmutter eingesetzt wird und dort langfristig verbleiben kann. Die Kupferspirale gibt Kupferionen ab, die eine spermizide Wirkung haben und somit die Beweglichkeit der Spermien einschränken. Der Pearl-Index liegt bei etwa 0,6 bis 0,8, was sie zu einer sehr sicheren Verhütungsmethode macht.

3.2 Kupferkette: Die Kupferkette ist eine Alternative zur Kupferspirale und besteht aus kleinen Kupferperlen, die an einem dünnen Nylonfaden befestigt sind. Die Kette wird in die Gebärmutter eingesetzt, und die Kupferionen wirken ebenfalls spermizid. Der Pearl-Index liegt bei 0,5 bis 0,9.

3.3 Kupferball: Der Kupferball ist ein kleines, kugelförmiges Verhütungsmittel, das ebenfalls in die Gebärmutter eingesetzt wird und Kupferionen abgibt. Sein Pearl-Index liegt bei etwa 0,7.

4: Weitere alternative Verhütungsmethoden

4.1 Verhütungscomputer: Verhütungscomputer sind kleine Geräte, die auf der Basis von Zyklusdaten, Basaltemperatur und/oder Hormonspiegeln im Urin die fruchtbaren Tage der Frau berechnen. Je nach Gerät liegt der Pearl-Index zwischen 0,7 und 3,0.

4.2 Sterilisation: Sterilisation ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Eileiter der Frau (Tubenligatur) oder die Samenleiter des Mannes (Vasektomie) durchtrennt oder verschlossen werden. Bei korrekter Durchführung ist die Sterilisation eine dauerhafte und sehr sichere Verhütungsmethode. Der Pearl-Index liegt bei etwa 0,5 für die Tubenligatur und bei 0,1 bis 0,15 für die Vasektomie.

Alternative Verhütungsmethoden bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten für diejenigen, die sich aus persönlichen Gründen, Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen gegen klassische Verhütungsmittel entscheiden. Jede Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Sicherheit variiert. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände zu berücksichtigen und sich umfassend über die verschiedenen Optionen zu informieren, bevor man sich für eine Methode entscheidet. Eine gute Anlaufstelle dafür ist der Frauenarzt oder der Urologe, der bei der Auswahl der passenden Verhütungsmethode beraten und unterstützen kann.

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